NRW braucht einen starken Lokalfunk vor Ort – Ratsfraktionen von SPD und CDU für Erhalt des Sendestandorts Duisburg

Veröffentlicht von am 22 Mai 2024

Die beiden Duisburger Ratsfraktionsvorsitzenden von SPD und CDU, Bruno Sagurna und Thomas Mahlberg, sind besorgt, denn die Zukunft des bestehenden Lokalfunksystems in ganz Nordrhein-Westfalen ist in Gefahr und mit ihr die Zukunft des heimischen Lokalfunksenders „Radio Duisburg“.

„In NRW gibt es insgesamt 44 Lokalfunkstationen, die allesamt enormen wirtschaftlichen Herausforderungen begegnen müssen. Nicht wenige dieser Radiosender laufen defizitär. Aber anstatt die einzelnen Lokalradios in schwierigen Zeiten finanziell mehr zu unterstützen, sieht ein Strukturreformprozess vom Land und der Landesanstalt für Medien im Ergebnis vor, Einsparungen im Etat und bei der Sendezeit sowie Sanktionen im Falle von Nichterreichung wirtschaftlicher Ziele oder Ziele hinsichtlich der Reichweite aufzuerlegen“, berichtet der SPD-Fraktionsvorsitzende im Rat der Stadt Duisburg Bruno Sagurna.

Der Duisburger CDU-Ratsfraktionsvorsitzende Thomas Mahlberg ergänzt: „Man muss kein Prophet sein, dass es damit künftig zur Zusammenlegung einzelner Sender kommen wird. Dies hätte eine Reduzierung der örtlichen Präsenz zur Folge. Quantität und Qualität der lokalen Berichterstattung drohen damit abzunehmen. Auch `Radio Duisburg´ samt eigener Sendestation am Harry-Epstein-Platz in der City könnte schließlich betroffen sein, obschon es im Vergleich zu anderen Lokalfunksendern wirtschaftlich gut dasteht und sich seit seiner Gründung im Jahr 1990 großer Beliebtheit in der Bevölkerung erfreut.“

 „Radio Duisburg“ trägt neben der Unterhaltung zur Vielfalt der bürgernahen und lokalen Berichterstattung und damit zur kommunalen Demokratie bei. Als schnelles und reichweitenstarkes Medium dient es nicht zuletzt im Katastrophenfall und in Krisenzeiten als zentrale Informationsquelle für die Bevölkerung vor Ort. Während die Veranstaltergemeinschaft Radio Duisburg e. V. den redaktionellen Inhalt und das Programm verantworten, sind an der Betriebsgesellschaft zu 75% eine Verleger-Holding, mehrheitlich die Funke Mediengruppe und zu 25% die Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft (DVV) und damit auch die Stadt Duisburg beteiligt.

Vor diesem Hintergrund machen die beiden Fraktionsvorsitzenden von SPD und CDU im Rat der Stadt Duisburg unisono klar: „Die Kommunen waren in den Strukturreformprozess nicht eingebunden, obwohl im Fall von Radio Duisburg die Stadt über die DVV-Beteiligung Minderheitsgesellschafter der Betriebsgesellschaft des Senders ist. Als Mehrheitsfraktionen im Rat der Stadt Duisburg sind wir entschieden gegen die Reformpläne im Lokalfunk und bringen dies in einer Resolution zum Ausdruck, die dem Stadtrat in der kommenden Sitzung am 10. Juni vorgelegt wird.“

In der Resolution wird das Land Nordrhein-Westfalen aufgefordert, den Lokalfunk in seiner bestehenden Struktur als flächendeckendes Angebot und Beitrag zu Medienvielfalt dauerhaft zu sichern. Damit einhergehend ist der Sendestandort Duisburg zu erhalten und eine Zusammenlegung mit anderen Sendern in einem sogenannten Funkhausmodell abzulehnen. Es müssen schließlich Rahmenbedingungen für die wirtschaftliche Sicherung des Lokalradios geschaffen und die Kommunen als Minderheitsgesellschafter in die weiterführenden Gespräche über die künftige Struktur der Lokalradios in NRW einbezogen werden.

„Wir laden alle anderen demokratischen Parteien und Gruppierungen des Rates ein, die Resolution zu unterstützen – für einen starken Lokalfunk vor Ort und den Erhalt des Sendestandorts Duisburg.“