CDU-Ratsfraktion besichtigt Baustelle am Karl-Lehr-Brückenzug

Veröffentlicht von am 15 Oktober 2021

Am vergangenen Mittwoch informierten sich Mitglieder der CDU-Ratsfraktion Duisburg im Rahmen einer Ferienfraktionssitzung vor Ort zum Stand der Bauarbeiten am Karl-Lehr-Brückenzug über Ruhr und Hafenkanal zwischen Kaßlerfeld und Ruhrort.

„Der alte und marode Brückenzug ist seit Jahren hochfrequentiert überlastet und nur noch bis Ende 2023 genehmigt verkehrsfähig. Eines der dringlichsten und von der CDU-Ratsfraktion unterstützten Verkehrsinfrastrukturprojekte derzeit in Duisburg, ist daher der Neubau dieses Brückenzuges, der zum einen die zentrale Anbindung des Hafens an die Autobahn sichert und zum anderen auch eine enorm wichtige innerstädtische Nord-Süd-Verbindung darstellt. Grund genug, um sich vom Fortgang der Bauarbeiten mal selbst ein Bild zu machen“, bemerkt der CDU-Ratsfraktionsvorsitzende Thomas Mahlberg.

Vor Ort auf der Baustelle wurden die interessierten Politiker vom Vorstand der federführenden Wirtschaftsbetriebe Duisburg, Uwe Linsen, und dem technischen Projektleiter Artur Brakowski im mit Bauzeichnungen ausgekleideten Baucontainer freundlich empfangen und mit ersten Informationen im Rahmen einer kleinen Präsentation versorgt.

Uwe Linsen erläutert den Mitgliedern der CDU-Ratsfraktion die wesentlichen Arbeitsschritte für den Neubau des Karl-Lehr-Brückenzuges in einem Baucontainer auf der Baustelle.

„Bereits 2015 wurden in einem ersten Bauabschnitt die Vinckekanalbrücke und die Vinckewegbrücke bis zum Kaiserhafen erneuert. Im zweiten Bauabschnitt, der seit 2020 läuft, werden nun die von Ruhrort in Richtung Kaßlerfeld anschließende Kaiserhafenbrücke als Damm rückgebaut sowie die Hafenkanalbrücke und die eigentliche Karl-Lehr-Brücke über die Ruhr erneuert. In einem letzten Abschnitt soll dann der folgende `Kaßlerfelder Kreisverkehr´ in eine Ampelkreuzung umgebaut werden“, skizziert Uwe Linsen die wesentlichen Bauschritte dieses Großprojektes und lässt wissen, „dass die Arbeiten trotz Zeitdrucks planmäßig vorankommen“.

Mit Schutzhelmen und Signalwesten ausgerüstet, konnten sich die Fraktionsmitglieder anschließend in zwei Gruppen aufgeteilt den Fortschritt der Arbeiten bei einem Baustellenrundgang anschaulich erläutern lassen. Nicht zu übersehen sind auf dem angrenzenden Baufeld die neuen stählernen Grundelemente für die Brücken. Das für die Hafenkanalbrücke ist bereits in voller Länge erstellt und auch das etwas längere für die Überbrückung der Ruhr schon zur Hälfte verschweißt.

Erste Schritte auf der noch unfertigen, neuen Hafenkanalbrücke. Neben den seitlichen Bögen fehlen auch noch Asphalt und Straßenbahnschienen, diese werden erst eingebracht, wenn die neue Brücke neben der alten positioniert ist.

„Woher kommt denn der Stahl und wie steht´s um die Qualitätskontrolle“, will Thomas Mahlberg beim Anblick der tonnenschweren Konstruktionen wissen. Uwe Linsen entgegnet umgehend: „Der Stahl wird in Österreich produziert und die Vorfertigung der einzelnen Brückenteile wird von einer Firma in Bayern übernommen, die diese dann per Schiff bei uns anliefert. Wir haben hier wie dort unsere Prüfingenieure, die die Qualität genau im Auge behalten.“

Die Frage, wie die neuen Brücken dann schließlich an die Stelle der alten kommen, lässt nicht lange auf sich warten. „Über Pontons auf dem Wasser werden die neuen Brückenelemente nach Fertigstellung parallel neben die alte Brücke befördert und dort auf provisorische Pfeiler und Widerlager montiert, die jetzt zum Teil auch schon erkennbar aus der Erde ragen“, erklärt Uwe Linsen und macht deutlich, dass das theoretisch einfacher klingt, als es in der Praxis sein wird.

Mit Blick auf den alten Brückenzug zeigt Uwe Linsen dem Fraktionsvorsitzenden Thomas Mahlberg, wo die neu gegründeten Pfeiler schon zu sehen sind.

Entscheidend sei jedenfalls, dass spätestens Ende 2023 der Verkehr über den neuen parallel liegenden Brückenzug umgeleitet werden kann und der Rückbau der alten Brücken startet. „Wenn dies letztlich geschafft ist, wird die Brückenquerung für rund sechs Wochen gesperrt, um die neue Brücke in die endgültige Position der alten zu verschieben und verkehrlich anzuschließen“, führt der Chef der Wirtschaftsbetriebe den letzten Brückenbauschritt in 2025 aus.

Nach dem beeindruckenden Baustellenrundgang kam in einer abschließenden Diskussionsrunde im Baucontainer insbesondere die Frage zum „Kaßlerfelder Kreisverkehr“ auf, der im Nachgang des Brückenzugneubaus zu einer Ampelkreuzung umgestaltet werden soll. Sowohl Uwe Linsen als auch die Lokalpolitiker der CDU äußerten Skepsis über diese Planungen und sehen in Zukunft noch Diskussionsbedarf.

„Wir als CDU-Ratsfraktion werden die gesamte Baumaßnahme weiterhin aufmerksam begleiten und die spannende Frage der Kreisverkehrsumgestaltung im politischen Diskurs prüfen. Es darf selbstverständlich nicht sein, dass wir am Ende einen tollen neuen Brückenzug haben, aber die anschließende Verkehrskreuzung für ruhenden Verkehr sorgt“, kommentiert Thomas Mahlberg.

Mit der Einladung, die Baustelle im Sommer nächsten Jahres erneut zu besuchen, um sich vom Fortschritt der Arbeiten ein neues Bild zu machen, verabschiedeten sich die Ratsmitglieder schließlich dankend in den Feierabend.